Polsinger

Flurnamen

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Mähder, in den Mähdern 644 - 714; Mitterwiesen

1451 hat Fritz von See, jetzt zu Polsingen, von Graf Ulrich von Oettingen unter anderem zu Lehen empfangen:

So heißt es im ältesten Lehenbuch der Grafschaft Oettingen. Das Mahd, Mehrzahl die Medern, bezeichnet nach Walther Keinath einen Grasboden, auf dem nur einmal gemäht wird, der sonst zur Weide benutzt wird und vom Dorf entfernt liegt. Zugrunde liegt das mitelhochdeutsche Hauptwort mader oder meder, das "Mäher" bedeutet. Die Fertiger der Flurpläne zu Beginn des vorigen Jahrhunderts, die mit der heimischen Mundart weniger vertraut waren, haben für die sinnvolle Bezeichnung Mäder- oder Mähderwiesen den Namen Mitterwiesen eingetragen. Die alte Form aber lautet Mahder = Meder. Die Mähderwiesen liegen am Wemdinger Weiher und gehörten einmal zum Teil zum Schloss. Sie wurden in Polsingen zweimal gemäht, denn es steht geschrieben:

1451 waren es noch sieben Tagwerk Wiesmahd "in den Medern", die von Oettingen an Fritz von See zu Lehen gingen. Unter einem Wiesmahd verstand man im Mittelalter eine Wiese, die gemäht, nicht beweidet wird, wenigstens nicht in der Zeit zwischen Walburgi (1. Mai) und Michaelis (29. September).

Föhre

Mantelacker 454-456

Mit dem männlichen Wort Mantel als Kleidungsstück lässt sich der Flurname Mantelacker wohl nicht sinnvoll erklären. Vielmehr muss hier an das mittelhochdeutsche weibliche Wort die mantel gedacht werden, das früher für den Nadelbaum Föhre oder Forl allgemein gebräuchlich war. Die Mantel liebt Sandboden. Der ist in den Wäldern gegen Wemding hin oft anzutreffen. Freilich wird die Bezeichnung Mantel für die Föhre allenfalls noch bei alten Leuten gebraucht. Der Mantelacker war der Acker bei der Mantel (Föhre). Auch in Ortsnamen wie Mantlach bei Parsberg in der Oberpfalz ist mantel im Sinne von Föhre noch erhalten, denn er bedeutet Föhrenwald.