Die Edlen von Truhendingen

Die Vogtei als Grundlage ihrer Herrschaft

 

Karte der Gegend Hohentrüdingens

Die Vogtei über fuldisch- solnhofische Güter

Mit der Übertragung der Vogtei über den Fronhofsverband in Altentrüdingen, was wohl in den beiden ersten Jahrzehnten des 12. Jahrhunderts schon geschah, gewannen die Edlen von Truhendingen eine Stellung, die sie weit über ihre Standesgenossen edelfreier Herkunft im Ries hinausführte. Dieser Meilenstein in ihrer Herrschaftsentwicklung wurde von ihnen 1129 erstmals in der Namengebung (von Truhendingen) festgehalten. Doch Altentrüdingen war keineswegs der einzige Besitz des Klosters Solnhofen, den sie von Fulda zur Bevogtung erhielten. Zugleich mit Altentrüdingen gewannen sie die weltliche Schutzherrschaft über solnhofische Güter und Untertanen in Kurzenaltheim, Langenaltheim, in Übermatzhofen, in Zimmern, Büttelbronn, in Otting, Eßlingen an der Altmühl, Hochholz, Bieswang und Solnhofen selbst. Sogar bis Mühlheim bis Mörnsheim und Bärnbuch (abgegangen bei Rögling) reichte diese Vogtei (120).

Sie umfaßte nur selten ganze Ortschaften wie in Altentrüdingen und Kurzenaltheim, sondern erstreckte sich meist auf Gehöftegruppen und einzelne Höfe und ihre dazugehörigen Leute. Diese Vogteirechte im Raum um Solnhofen waren an die Güter des Klosters gebunden und mit den Ansprüchen der dort mächtig aufstrebenden Reichsministerialen von Pappenheim und Treuchtlingen und mit denen der Bischöfe von Eichstätt vielfach verzahnt und ineinandergeschoben. Die Verdichtung dieser Vogteistützpunkte der Truhendinger zu einem flächenhaften Gebilde gelang in diesem Raum nicht. 1281 mußten die Truhendinger die weit entlegenen Teile dieser Vogtei an den Bischof Reinboto von Eichstätt verkaufen (121). Die Errichtung eines truhendingischen Herrschaftszentrums um Solnhofen selbst wurde gar nicht versucht und wäre an den konkurrierenden Herrschaftsträgern der Marschälle von Pappenheim und der Bischöfe von Eichstätt auch wohl gescheitert, die dort ihre Machtposition auf umfangreiches Reichsgut stützen und durch großzügige Rodungen auf der südlichen Frankenalb ausbauen konnten (122).

Abkürzungen:

Anmerkungen