Zur Geschichte von
Ober- und Unterwurmbach
im Mittelalter

 

Adelsgut in Ober- und Unterwurmbach

Neben dem Kirchengut des Klosters Ellwangen bestand in der Gemarkung Unter- und Oberwurmbach auch noch Adelsgut weltlicher Herren. Das bezeugt eine Stiftung an das Kloster Auhausen. 1238 schenkte Adelheid von Absberg, die erste Gemahlin Heinrichs von Absberg, 4 Höfe und 8 Hofstätten in Dittenheim, 1 Hof in Wrenmach (Wurmbach), 1 Lehen in Obenbronn (Obenbrunn) und 1 Neubruch in Frickenfelden an das Kloster an der Wörnitz. Es erhebt sich hier die Frage: Wie kommt ein Mitglied der Absberger Adelsfamilie dazu, dem Kloster Auhausen diesen Besitz im Altmühltal zu überlassen?

Wir wissen nicht genau, welchem Geschlecht Adelheid entstammte. Dass sie der edelfreien Familie der Hürnheimer (Hürnheim im südlichen Ries) angehörte, wie Pfarrer Wilhelm, der Verfasser der Absberger Regesten annimmt, ist nicht unwahrscheinlich. Dieses Rieser Adelsgeschlecht stand nämlich in sehr engen Beziehungen zum Kloster Auhausen und ließ ihm viele Stiftungen zukommen.

Adelheid von Absberg, eine geborene von Hürnheim, fühlte sich dem Beispiel ihrer Väter und Brüder verpflichtet und schenkte dem Wörnitzkloster diese absbergischen Güter, die ihr vielleicht ihr Gemahl Heinrich zur Morgengabe verschafft hatte. Jedenfalls beweist diese Schenkung, dass in der Gemarkung Ober- und Unterwurmbach noch im hohen Mittelalter adeliges Eigengut in Streulage mit Kirchengut vorhanden war. Wir wissen allerdings nicht, ob es in Ober- oder in Unterwurmbach gelegen war. Vielleicht darf man hier an Oberwurmbach denken, denn dort verkaufte im Jahr 1398 Stefan von Absberg an den Deutschen Orden in Ellingen 8 Hofstätten und die Hafergült aus der Hirtschaft, die dort zuvor der berüchtigte Raubritter Ekkeling Geiling als Lehen von Ellwangen innehatte. Wenn auch Stefan von Absberg wohl kaum der alten edelfreien Absberger Linie entstammte, sondern einer Ritterfamilie, die sich auch nach Absberg benannte, so ist es doch möglich, dass diese 8 Hofstätten in Oberwurmbach aus altem Absberger Besitz hervorgegangen sind. Unklar bleibt freilich der Besitz der Grafen von Oettingen. Wir wissen nicht, ob er Lehen von Ellwangen oder Eigenbesitz war.