zur Didaktik Kunst

 
Kursleiter: Ulrich Winter
 
 
 









 
 

 
Martina Huber
 

In die mit dem Ätzgrund beschichtete Kupfer- oder Zinkplatte wird mit der Radiernadel die Zeichnung seitenverkehrt in das weiche Wachs eingeritzt und so das Metall des Druckstockes freigelegt. Da das Wachs keinerlei Widerstand bietet, ist der Linienführung keinerlei Zwang auferlegt, man kann sich mit der Radiernadel im Wachs bewegen, wie der Bleistift auf dem Papier.

Legt man die Platte nun in ein Säurebad, so kann die Säure an den gezeichneten Stellen angreifen und Linien aus dem Metall ausätzen.

 
 Die Stufenätzung

Entscheidend für die Strichstärke ist nicht die Dicke der verwendeten Radiernadel, sondern die Agressivität der Säure und vor allem die Einwirkungszeit derselben.
Das bedeutet, dass kräftige Linien länger geätzt werden müssen, als zarte. So wird man nun die kräftigen Linien zuerst zeichnen, dann die Platte eine gewisse Zeit ins Säurebad legen. Nach diesem ersten Ätzvorgang zeichnet man weiter und wiederholt den Ätzvorgang mit dem entsprechenden Zeitintervall. Nun sind die zuerst gezeichneten Linien bereits tiefer geätzt und werden dadurch kräftiger erscheinen. Diesen Vorgang wiederholt man nun, bis das gewünschte Ergebnis erreicht wird und Linien unterschiedlicher Intensität den Druckstock überziehen.
Will man in seinen Radierungen räumlich-illusionistische Darstellungen anwenden, wird man zweckmäßig den Vordergrund zuerst zeichnen und ätzen und dann in Stufen den Mittel- und Hintergrund. Auf diese Weise entsteht eine Luftperspektive mit stark kontrastierenden Linien im vorderen Bildraum und zarten Unterschieden im Hintergrund.

 Steffi Rihm
 
 
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