Die Entwicklung und Stabilisierung der rechtlichen Stellung des Klosters in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts hatte auch eine gewisse wirtschaftliche Sicherheit zur Folge. In den Jahren 1351 bis 1371 wurde das Benediktinerkloster Auhausen von einem Abt namens Sifrid Preisser geleitet. Seine Ahnen stammten aus Stopfenheim bei Weißenburg. Während seiner Amtszeit kaufte er nahegelegene Besitzungen in Pagenhard, in Westheim und Lehmingen. Am wertvollsten war wohl der Ankauf der Dorfherrschaft in Lehmingen und Lochenbach, denn dadurch erwarb das Kloster die niedere Gerichtsbarkeit in diesen Orten und verhinderte dadurch ein näheres Heranrücken der Oettinger Herrschaft an das Kloster. Doch nach dem Tod des tüchtigen Abtes Sifrid Preisser wendete sich das Glück. Das Kloster geriet unter dem Abt Ulrich von See in schwere Schuldenlast und mußte nahegelegene Güter verkaufen.
Kirchengut durfte aber nach kanonischem Recht nur dann an weltliche Herren verkauft werden, wenn die Schuldenlast dazu zwang. In dem wirtschaftsstarken Zisterzienserkloster Heilsbronn, zwischen Ansbach und Schwabach gelegen, fand Auhausen einen besser gestellten geistlichen Käufer für zwei Höfe in Oberwachfeld (abgegangen), zwei Höfe in Niederwachfeld und drei Güter in Megesheim im Jahre 1380. Der Erlös aus dem Verkauf brachte 1887 Gulden ein, reichte aber nicht aus, die bedeutende Schuldenlast des Klosters zu tilgen. Diese aber konnte ein Kloster zugrunde richten. Wie es zu diesem wirtschaftlichen Tiefstand des Klosters gegen Ende des 14. Jahrhunderts kam, ist nicht bekannt. Nun mußten vier Laien als Pfleger oder Vormünder sich des Gotteshauses zu Auhausen annehmen.
Diese Kommission bestand aus vier angesehenen Personen, die dem Kloster irgendwie nahestanden. Der erste Pfleger war Apel von Crailsheim, verheiratet mit Anna von Merkingen (bei Aalen). Er war eichstättischer Amtmann in Wahrberg bei Feuchtwangen und hatte Besitz in Wittelshofen, Altentrüdingen und Wald bei Gunzenhausen. Er war also dem Kloster Auhausen benachbart. Es wäre denkbar, daß er sich auf Anraten des Bischofs von Eichstätt des Klosters annahm. Als zweiter Vormund wird Konrad von Lentersheim genannt. Er stand durch die Stiftungen seiner Familie in einem besonders innigen Verhältnis zum Kloster, wovon nicht zuletzt der Lentersheimer Altar in der 1818 abgebrochenen Ritterkapelle zeugte. Außerdem hatte er mit Apel von Crailsheim gemeinsamen Besitz in Wald bei Gunzenhausen. Beide waren dem Kloster so verbunden, daß sie es nicht untergehen lassen konnten.
Als dritter und vierter Pfleger des Klosters Auhausen werden zwei Dinkelsbühler Bürger genannt. Bürger der benachbarten Reichsstädte waren ja von Kaiser Karl IV. mit dem Schutz des Klosters beauftragt worden. Die Stadt Dinkelsbühl wählte dazu einen Bürger namens Konrad Peisser. Er war verwandt mit dem tüchtigen Abt Sifrid Peisser des Klosters Auhausen. Konrad Peisser nahm eine führende Stellung in der Stadt Dinkelsbühl ein und so wird verständlich, daß er sich um das Kloster Auhausen annahm. Als letzter Vormund erscheint Konrad Dürr. Er stand als Amtmann von Dombühl in Eichstätter Diensten. Er war als Ratsmitglied Bevollmächtigter der Stadt Dinkelsbühl im Landgericht. Diese vier Pfleger oder Vormünder des Klosters Auhausen gegen Ende des 14. Jahrhunderts waren sicherlich angesehene Leute. Durch eiserne Sparsamkeit und sorgsame Verwaltung retteten sie das Kloster vor dem Untergang.
Zeitweise mußten sogar Mönche beurlaubt werden, so daß die Pfarrei Auhausen von einem Weltgeistlichen versorgt wurde. Durch den Verkauf von entfernt liegenden Gütern besonders in der Windsheimer Gegend konnten die wirtschaftlichen Mißstände wieder behoben werden. Für die Rechtsstellung des Klosters bedeutete die Vormundschaft durch die Pfleger keine Minderung, aber den hohen Rang und den Schutz des Reiches konnte für die Zukunft die Abtei nicht mehr behaupten. Im 15. Jahrhundert bahnte sich der Weg in ein landsässiges Kloster der Burggrafen von Nürnberg langsam an.