St. Zeno

Der Kirchenheilige von Windischhausen

Wer war St. Zeno?

Inschrift über St. Zeno

Inschrift über hl. Zeno in der Kirche von Kappel an der Drau

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Unter den Kirchenheiligen unseres Gunzenhäuser Landes fällt einer wegen seiner Seltenheit besonders auf: St. Zeno in Windischhausen. Über ihn wissen wir nicht viel. Sein Name ist griechischer Herkunft, er selbst soll aus Nordafrika stammen. Nun muss man bedenken, dass Nordafrika, bevor es vom Islam überflutet wurde, nicht nur „der Ölkrug und die Kornkammer Roms“ war, sondern auch ein Fundament frühen Glaubensdranges, aus dem viele Träger christlichen Gedankengutes hervorgegangen sind. Zeno wurde im Jahre 362 Bischof von Verona. In seinem Bischofsamt hatte er ständig sich mit den Arianern auseinander zu setzen, die die Gottheit Christi leugneten. Von seinen Schriften haben sich 93 meist kurze Predigten erhalten.

Joseph Braun schreibt über ihn u.a.: „In der oberitalienischen Kunst ist er oft, in der deutschen nur selten dargestellt worden. Eine Statue des Heiligen aus dem frühen 13. Jahrhundert, der jedoch in späterer Zeit ein Fischlegel (Flasche, Gefäß) beigefügt wurde, um sie durch diesen als Darstellung des heiligen Zeno kenntlich zu machen, hat sich in der Sammlung des Klerikerseminars zu Freising erhalten. Der Heilige ist in Pontifikalkleidung abgebildet mit Kasel als Obergewand auf den beiden ersten, mit Pluviale als solchen auf den beiden letzten Darstellungen. Als Attribute, die ihn als Bischof kennzeichnen, sind ihm Bischofsstab und Buch beigegeben. Als individuelles Attribut weist er bei der Statue im Klerikerseminar zu Freising zu seinen Füßen ein Fischlegel auf, das derselben jedoch erst im späten Mittelalter beigefügt wurde. Am Chorgestühl von St. Zeno zu Reichenhall auf dem Buch, das er in der Linken hält, zwei Fische, im Retabel zu Schwaz auf einem Fischkasten, den er in der Rechten hat, ebenfalls zwei Fische. Er hat diese Attribute erhalten, weil er zu seinem Unterhalt an der Etsch dem Fischfang obzuliegen pflegte, weshalb ihn auch die Boten des Gallienus beim Fischfang antrafen als sie, wie seine Vita erzählt, ihn zu dessen Tochter, die vom Teufel besessen war, holten, damit er sie durch seine Gebete heile. Im Unterschied zum heiligen Ulrich, der als Attribut stets nur einen Fisch hat, zeigt Zeno als solches deren zwei“.

Soviel Joseph Braun (1). In Oberbayern ist der heilige Zeno in mehreren Kirchen als Heiliger zugegen, so in St. Zeno in Reichenhall.

Anmerkungen:

  1. Joseph Braun, Tracht und Attribute der Heiligen in der deutschen Kunst, Berlin 1983, S. 764.