Die Herrschaft Gnotzheim - Spielberg

 

Zeichnung der Spielburg

Zeichnung der Spielburg

Die Rufnamen der Edlen von Spielberg

Zum Vergleich sei nun das Rufnamengut der Edlen von Spielberg herangezogen. Die Belege setzen hier später ein. Die Urkunde König Konrads III. für das Kloster Kitzingen, in der ein Tibertus de Spilenberch als Zeuge auftritt, hat sich als gelehrte Fälschung erwiesen (1).

Sicheren Boden in der Geschichte des Spielberger Geschlechtes betreten wir erst 1142. In einer in Nürnberg ausgestellten Urkunde des staufischen Königs Konrads III. für das Kloster St. Ulrich und Afra in Augsburg zeugt Tibertus de Spileberch neben vielen anderen (2). Tibertus ist hier als die latinisierte Form des althochdeutschen Namens Ditpreht anzusehen. Der gleiche Tibertus de Spileberch erscheint 1142 wieder im Gefolge des staufischen Königs in Nürnberg und bezeugt dort hinter den Edlen Fridericus und Adelbertus de Truhendingen eine Urkunde (3).

Im Jahr 1146 schenkt König Konrad III. mit seinem Sohn Heinrich ein Gut Brucca (abgegangen, wohl bei Büchelberg), das vorher ein gewisser Diepert nach Lehenrecht besessen hatte, dem Kloster Heilsbronn. Die Urkunde wird neben anderen bezeugt von Diepertus de Spilberc (4). Nach der Zeugenreihe zu schließen, war dieser selbst der Lehensträger. Mit Dietpreht von Spielberg lässt sich in der Zeit von 1142 bis 1146 zum erstenmal eine selbständige Familie von Spielberg erfassen. Ein Jahr später taucht in ihr der bei den Gnotzheimern beliebte Name Berthold auf, denn nach einer Urkunde vom Jahr 1147 zeugen in der Reihe der Edelfreien ein Dietpraht und sein Bruder Bertolt de Spileberk in einer Urkunde des Bischofs Gunther von Speyer an das Kloster Kaisheim (5).

1183 wird mit Vdalricus de Spyleberc, der hinter Fridericus de Truhentingen und Perhtoldus Spete in der Reihe der Freiadeligen in einer Eichstätter Urkunde Zeugenschaft leistet, der Name Ulrich in die Spielberger Familie eingeführt (6). Schließlich erscheint 1193 ein Heinricus des Spileberc an erster Stelle in einer Urkunde des staufischen Kaisers Heinrich VI. an das Kloster Kaisheim (7). Eine Standesbezeichnung fehlt. Die Tatsache, dass er an erster Stelle der Urkunde unter den Zeugen angeführt wird, spricht für Edelfreiheit, zumal hier auch noch ein Reinpoto de Spileberg vor einem Conradus de Gnozesheim am Ende der Zeugenreihe erscheint, die wir beide als Ministerialen betrachten müssen.

Als Ergebnis dieser Zusammenstellung der Rufnamen der Edelfreien von Spielberg:

Es wurden im 12. Jahrhundert die Rufnamen Dietbrecht, Berthold, Heinrich und Ulrich bevorzugt.

Anmerkungen

  1. Nürnberger Urkundenbuch, Nr.32.
  2. a.a.O., Nr.41.
  3. a.a.O., Nr.43.
  4. a.a.O., Nr.49.
  5. Urkunden des Reichsstifts Kaisheim, Augsburg 1972, Nr.3.
  6. Heidingsfelder, Regesten Nr.467.
  7. Wie Anmerkung 16, Nr.15.